Ich habe ein Motivationsproblem, bis ich ein Zeitproblem habe.
(zeitloser Klassiker)

Das Thema Motivation zieht sich durch alle Bereiche des Lebens. Schule, Lehre, Studium, Beruf und Training. Bei letzterem, dem Sport, ergibt sich oft ein faszinierendes Phänomen. Entweder sind wir extrem hochmotiviert oder gar nicht. Gefühlt gibt es keine Stufe dazwischen. In diesem Artikel widme ich mich den Gründen und wie du damit umgehen kannst.

Motivation ist die Summe aller Motive, die zur Entscheidung für eine Handlung führen. Hier stecken drei Begriffe drin, die wir uns im Folgenden genauer ansehen.

Das Motiv

Kein Mord ohne Motiv. Was in der Kriminalistik gilt, ist auch für das Training relevant. Ein Motiv ist ein starker Grund, weswegen wir uns für eine Handlung entscheiden.

Im täglichen Leben gibt es unzählige Motive, die uns antreiben. Hunger, Gier, Anerkennung u.v.m. Es mag viele irritieren, aber wir handeln aus rein egoistischen Motiven heraus. Zumindest gibt es dafür die Theorie des Psychologischen Egoismus. Daher muss sich auch niemand schämen, wenn er oder sie das Gefühl hat, Dinge nur zu tun, um selber voran zu kommen. Wir machen es alle so. Natürlich funktioniert es nur, wenn wir auch in unserer Peer Group akzeptiert und unterstützt werden bzw. diese untersützen. Aber nochmal: Das Motiv ist Egoismus. Dazu gehört auch die Motivation fürs Training.

Widmen wir uns also unserem Ego, unserem Selbstbild. Wer sind wir? Wofür stehen wir? Was sind unsere Werte? Fragen, die sich der ein oder die andere vielleicht noch nie gestellt hat. Hast du ein positives, wertschätzendes Bild von dir selbst? Bist du zufrieden mit dir?

Ein negatives Selbstbild ist die ideale Voraussetzung für Demotivation. Entsprechend ist ein positives und wertschätzendes Selbstbild die Ideale Voraussetzung für Motivation. Wenn du dich für einen Menschen hältst, der etwas kann und der seine Vorhaben umsetzt, dann wird das auch jeden Tag der Fall sein. Andersrum funktioniert es schließlich auch bei den meisten Menschen.

Wie kommst du zu einem positiven Selbstbild? Such einfach mal im Internet. So banal dieser Tipp auch klingt. Es ist ein guter Einstieg, ein paar einfache Methoden kennenzulernen und auch ein paar Erfolgsstories zu stoßen, die beweisen, dass es geht. Um als Sportler*in ein wirklich nachhaltiges Selbstbild zu erlangen, empfehle ich dir, einen ausgebildeteten Mentaltrainer aufzusuchen. Dieser hilft dir, deine individuellen Stärken herauszuarbeiten und somit eine starke Grundlage für deinen Trainingserfolg zu schaffen.

Die Frage ist also, wer willst du sein? Ein*e erfolgreiche*r Sportler*in? Dann ist absolut klar, dass du trainierst.

Die Entscheidung

Ein starkes Motiv führt unweigerlich zu einer Entscheidung. Davon treffen wir jeden Tag einige Tausend. Denn jede Handlung, d.h. auch jede Bewegung, bedarf einer vorherigen Entscheidung. Mit welchem Bein stehe ich auf? Gehe ich zu erst ins Bad oder in die Küche? Alles Kleinigkeiten und vollkommen in unseren Tagsablauf integriert.

Warum fällt es uns bei manchen Entscheidungen leichter, sie zu treffen, als bei anderen? Ganz überspitzt, warum fällt es mir leichter zu atmen als den Mount Everest zu besteigen?

Einmal ist das Motiv viel stärker. Nicht zu atmen führt in sehr kurzer Zeit zum Tod und das möchte die Evolution verhindern. Aus diesem Grund ist unser Atemreflex auch enorm stark ausgeprägt.

Ein weiterer Grund ist die Gewöhnung. Ein erwachsener Mensch macht ca. 15 Atemzüge pro Minute. Je jünger der Mensch, desto höher die Atemfrequenz. Als Erwachsener machen wir ca. 1000 pro Stunde, ca. 24000 pro Tag und ca. 9.000.000 pro Jahr. Mit Anfang 30 hat man also ca. 300.000.000 Atemzüge gemacht. Wenn ich 300.000.000 Mal den Mount Everest bestiegen hätte, wäre das ein integraler nicht mehr wegzudenkender Teil meines Lebens. Es fiele mir sehr leicht, das auch nochmal zu machen.

Gewöhn dich also an dein Vorhaben. Was ist die kleinste Trainingseinheit, die du auf jeden Fall in der gewünschten Häufigkeit schaffst? Damit fängst du an. Wenn du mehr schaffst, umso besser.

Wann hat man sich an etwas gewöhnt? Dazu gibt es Theorien wie Sand am mehr. Zwei wichtige Zeiten sind meiner Meinung nach wichtig.

  1. nach ca. einer Woche täglichen Trainings ist die körperliche Gewöhnung eingetreten
  2. nach ca. 8 Wochen ist die geistige Gewöhnung eingetreten.

Auch hierzu findest du zahlreiche Studien und Informationen. Mach es dir aber einfach: Feiere jede Woche, in der du irgendwie und irgenwann trainiert hast. Wenn du mal ein Woche aussetzt, dann fängst du in der nächsten wieder an. Auch an die Motivation fürs Training muss man sich gewöhnen.

Die Handlung

Jetzt nur noch ins Handeln kommen. Manchmal gar nicht so leicht. Nachdem wir eine Entscheidung getroffen haben, kommt gerne mal was dazwischen. Trainingsklamotten sind nicht sauber, es fängt an zu regnen, Mutti ruft an…

Die Störfaktoren wollen wir noch beseitigen. Hier gebe ich dir meine persönlich Lieblingstipps. Probier sie gerne aus und schreibe mir eine E-Mail, wie sie für dich funktionieren.

  1. Das Schicksal begünstigt die Vorbereiteten. Mach dir einen Wochen- bzw. Tagesplan, in den du deine Trainingseinheiten einplanst. So siehst du direkt, wenn es zu Terminkollisionen kommt und kannst diese vermeiden. Mach dir auch eine Erinnerung, sodass du zum Termin saubere Trainingsklamotten zur Verfügung hast.
  2. Kein Plan überlebt Feindkontakt. Mach dir also jetzt direkt mal Gedanken zu den Top 3, was alles schief gehen bzw. in die Quere kommen könnte und überlege dir für diese Dinge einen Plan B. Wie kann ich trainieren, wenn es regnet? Wie vermeide ich Störungen (Telefon etc.)?
  3. Just do it. So einfach ist das? Ganz genau! Du hast dich vorbereitet und die häufigsten Störfaktoren ausgeschaltet. Dann geht’s jetzt einfach los.

Dieser Artikel hilft dir, deine Motivation fürs Training zu finden und aufrecht zu erhalten. Beim Mentaltraining erarbeiten wir zusammen solche Strategien. Nicht nur für das tägliche Training, sondern auch die Motivation vor, während und nach dem Wettkampf. Denn motiviertes Training ist besseres Training und besseres Training führt zu besseren Ergebnissen. Bei einem kostenlosen Erstgespräch werden wir uns auch darüber unterhalten.